Einmal einem Alpaka zu tief in die Augen geschaut und du kommst nicht mehr davon los.

 

So oder so ähnlich ist es auf sehr vielen Webseiten von Alpakazüchtern zu lesen. Und es ist nicht nur ein Spruch, eine Redewendung, nein es ist einfach nur die Wahrheit. Auch wir haben unser Herz an diese intelligenten, aufmerksamen Tiere mit den großen Kulleraugen und dem weichen Vlies verloren. Bereits die Inkas wussten um die Bedeutung dieser Tiere als Wolllieferant, dem „Vlies der Götter“

 

Die Ruhe und Ausgeglichenheit die von den Tieren ausgestrahlt wird überträgt sich unweigerlich auf den Menschen. Ein toller Ausgleich in unserer von Hektik und Leistungsdruck geprägten Gesellschaft.

 



Über alpakas

Alpakas kommen ürsprünglich aus dem südamerikanischen Anden (Peru, Chile, Bolivien) und gehören zur Familie der Neuweltkameliden. Neben Alpakas zählen auch noch Vikunjas, Lamas und Guanacos zu dieser Tiergruppe. Sie leben ursprünglich in Höhen von 2000 bis 4000 m.ü.M. und sind dadurch sehr unentfindlich gegen Kälte. Weiters sind sie an karge Nahrung gewöhnt.

Ihre Faser - das Vlies der Götter - gehört zu den hochwertigsten Naturfasern weltweit.

Haltung und Pfege


Sehr oft wird von Tierverkäufern und manchmal leider auch von Züchtern gesagt dass Alpakas sehr robuste, pflegeleichte und anspruchslose Tiere sind, die kaum einen Arbeitsaufwand benötigen.

Dass stimmt leider nur zu einem bestimmten Teil.

 

Generell:

Alpakas sind Herdentiere, eine Einzelhaltung ist nicht zulässig. Dies ist unabhängig ob man züchtet oder Hobbytiere hält. Die Tierschutzbestimmungen schreiben mindestens zwei Tiere vor, unserer Meinung nach sollten es drei oder mehr Tiere sein. Je größer die Herde umso ruhiger verhalten sich die Tiere, eine entsprechende Auslauffläche vorausgesetzt.

Haltung:

Alpakas brauchen einen Stall bzw. einen Unterstand wo sie vor Regen geschützt sind. Dabei ist zu beachten, dass Hengste/Wallache und Stuten umbedingt getrennt zu halten sind.

Die Weiden müssen ausreichend groß sein um die Tiere ernähren zu können und um das Futter für den Winter zu liefern. Hier sollte ein Tierbesatz von 10-12 Tieren pro Hektar nicht überschritten werden. Weiters ist auf eine entsprechende Einzäunung zu achten, wir empfehlen eine Zaunhöhe von ca. 150 cm, wiederum getrennt für Hengste und Stuten. Optimal für die Weideflächen wären mehrere Koppeln um eine Wechselweide betreiben zu können. Da Alpakas Kotplätze im Stall und auf der Weide anlegen, ist das Sauberhalten dieser Flächen eher leicht zu bewerkstelligen. Es ist aber für die Gesundheit bzw. Parasitendruck von großer Bedeutung.

 

Pflege:

Die jährliche Schur vor der heißen Jahreszeit ist ein absolutes Muß, da die Tiere sonst an Hitzestau leiden. Genauso ist eine regelmässige Parasitenkontrolle, wir machen jährlich bis zu 4x Einzellkotproben an 3 aufeinanderfolgendenTagen, und eine entsprechende Behandlung unabdingbar. Nägelschneiden und Imfung gehören ebenfalls dazu.

Generell sollten die Tiere täglich beobachtet und ihr Verhalten beurteilt werden, da sie die Syntome einer Krankheit schlecht zeigen.

Je besser man seine Tiere kennt und Unterschiede im Verhalten erkennt desto früher kann man auf diese Veränderungen reagieren.

 

Hobbytiere oder zucht

Jeder der an diesen Tieren interessiert ist sollte sich als erstes ein paar Fragen stellen.

Als erstes stellt sich die Frage, will ich züchten oder will ich Hobbytiere. Dies ist maßgeblich für die Investition entscheidend.

Hobbytiere, meist Wallache, sind wesentlich günstiger als hochwertige Zuchtstuten und im Regelfall auch robuster.

  • habe ich den Platz für Weide und Unterstand (in der Zucht noch aufwendiger)
    • getrennte Ställe für Stuten und Hengste
    • getrennte Weiden
  • habe ich die Zeit für die Tiere, speziell in der Fohlenzeit
  • wer betreut die Tiere im Urlaub
  • veterinärmedizinische Betreuung
  • Kosten für Deckungen